Feminismus trägt kein Kopftuch.

Echt jetzt?
Vorurteile geben nie die richtige Antwort.

Französischer Akzent ist sexy,
arabischer Akzent suspekt.

Echt jetzt?
Vorurteile geben nie die richtige Antwort.

Hans mit Bart ist hip.
Hamza mit Bart verdächtig.

Echt jetzt?
Vorurteile geben nie die richtige Antwort.

Deutsch und gleichzeitig muslimisch sein passt ja nicht.

Echt jetzt?
Vorurteile geben nie die richtige Antwort.

Antimuslimischer Rassismus beginnt im Kopf!

Vorurteile wirken wie Brandbeschleuniger für Hass: Was mit Klischees und Schwarz-Weiß-Denken im Kopf beginnt, wächst schnell zu einem gesellschaftlichen und strukturellen Problem und umgekehrt. Antimuslimischer Rassismus endet in tagtäglichen Anfeindungen, in Ausgrenzung und viel zu oft in Gewalt. Ein Problem, das uns alle angeht. Und dem wir nur begegnen können, indem wir unser Denken und Handeln reflektieren.

Gerade antimuslimische Vorurteile und Ressentiments sind in der Mitte unserer Gesellschaft tief verankert. Durch Fake News, Social Media, politische Hetzkampagnen und polarisierende Berichterstattung wird dieser Trend immer weiter gefördert. Das Bild, das gezeichnet wird, bedient dabei die immer gleichen Stereotype und Unterstellungen: Unterdrückung von Frauen, Parallelgesellschaften oder eine Bedrohung der „deutschen“ Identität.

Wie diese Darstellung in den Köpfen ankommt, zeigen Studien: So sind über 50% der in Deutschland Befragten anfällig für Islam- und Muslimfeindlichkeit. Rund 47 Prozent der in Deutschland Befragten stimmt der Aussage zu, sich „durch die vielen Muslime (…) manchmal wie ein Fremder im eigenen Land“ zu fühlen. Und mehr als ein Viertel der Befragten vertritt sogar die Meinung, man solle Muslim*innen die Zuwanderung nach Deutschland untersagen.¹

Antimuslimischer Rassismus ist ein strukturelles Problem und betrifft uns alle!

Die tödlichen Attentate von Halle, Hanau und Christchurch haben einmal mehr auf schmerzvolle Weise bewiesen, welche Folgen antimuslimischer Rassismus haben kann. In Deutschland und Europa ziehen sich antimuslimische Ressentiments durch die Gesellschaft und bilden den Nährboden für rechte Ideologien und rechtsextreme Gewalt.

Tagtäglich werden Muslim*innen und muslimisch gelesene Menschen in Deutschland zur Zielscheibe von Alltagsrassismus, Diskriminierungen, Hass und Übergriffen. Durch das Bundesinnenministerium (BMI) wurden in Deutschland für das Jahr 2021 bundesweit 732 Übergriffe auf Muslim*innen und 54 Angriffe auf muslimische Einrichtungen erfasst ¹.

Die Dunkelziffer wird von Expert*innen allerdings auf ein Vielfaches geschätzt - denn es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Vorfälle nicht erfasst und behördlich verfolgt wird.
Antimuslimischer Rassismus ist jedoch mehr als Gewalt und Hetze – er ist ein strukturelles Problem und betrifft uns alle: Alltäglich ist, dass Menschen aus rassistischen Gründen einen Job oder eine Wohnung nicht erhalten oder Kinder im Schulalltag diskriminiert werden. All dies geschieht relativ unbeachtet von der Öffentlichkeit.
Für eine offene und demokratische Gesellschaft müssen wir uns daher alle einsetzen – auch oder vor allem dann, wenn wir auf den ersten Blick nicht selbst betroffen sind.

Zeit, ein Zeichen zu setzen!

Mit der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus ab dem 24. Juni und dem Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli treten wir menschenfeindlichen Denk- und Verhaltensweisen gemeinsam und geschlossen entgegen. Wir zeigen, dass gegen Rassismus sein allein nicht ausreicht. Wer Rassismus wirksam bekämpfen und die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft schützen will, muss hinsehen, zuhören, sich solidarisieren und laut werden.

Grußbotschaften zur Aktionswoche

Antimuslimischer Rassismus geht uns alle an – egal ob Politiker*in, Künstler*in oder Aktivist*in. Nur gemeinsam können wir antimuslimischen Rassismus bekämpfen. Wir sind dankbar, dass wir auf viele Verbündete zählen können.

Schirmherrschaft

Die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus Reem Alabali-Radovan ist in diesem Jahr Schirmherrin der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus.

Videobotschaften zur Aktionswoche

Neben Staatsministerin Reem Alabali-Radovan unterstützen weitere prominente Persönlichkeiten, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus, der Sonderbeauftragter des Europarats für Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit Daniel Höltgen, Filiz Polat, Bündnis 90/Die Grünen und der Soziologe Aladin El-Mafaalani die Kampagne.

Statements

Warum ist der 1. Juli der Tag gegen antimuslimischen Rassismus?

Am 1. Juli 2009 wurde Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht mit 18 Messerstichen ermordet. Der Täter war der Angeklagte, der sie und ihr Kind ein Jahr zuvor rassistisch Beleidigte. Auch ihr Mann wurde bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt. Ihr 3-jähriger Sohn wurde Zeuge ihres gewaltvollen Todes. Der Mord an der schwangeren, 32-jährigen Pharmazeutin aus Ägypten wurde auch international zur Zäsur dafür, welche Folgen antimuslimischer Rassismus haben kann. Seitdem steht der 1. Juli als Tag gegen antimuslimischen Rassismus für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und offene Gesellschaft.

Was ist antimuslimischer Rassismus?

Antimuslimischer Rassismus bezeichnet eine Form von Rassismus, die sich gegen Muslim*innen sowie Menschen richtet, die als Muslim*innen wahrgenommen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie tatsächlich muslimisch sind oder sich als gläubig beschreiben. Antimuslimischer Rassismus wird auch als Form des „kulturellen Rassismus“ beschrieben. Biologische, kulturelle und religiöse Aspekte werden hier miteinander vermengt und der Islam dabei als etwas Unveränderliches definiert. Jegliches Verhalten von als Muslim*innen wahrgenommenen Menschen wird auf ihn zurückgeführt. Welche Gruppe als „fremd“ wahrgenommen und pauschal abgewertet wird, wird von Machtverhältnissen in einer Gesellschaft bestimmt. Also davon, welche Gruppen die Macht haben, andere zu definieren. Der Machtaspekt ist ein wesentlicher Bestandteil des Rassismusbegriffs.

Antimuslimische Diskriminierungen
und Übergriffe melden

Die Mehrzahl islam- und muslimfeindlicher Straftaten wird nicht registriert und behördlich verfolgt. Expert*innen gehen sogar davon aus, das lediglich einer von acht Fällen dokumentiert wird. Das liegt auch daran, dass es bisher keine zentrale Meldestelle für Betroffene von antimuslimischem Rassismus gab. Wir möchten das ändern, indem wir die Zahl antimuslimisch-motivierter Übergriffe und Diskriminierungen zentral erfassen, dokumentieren und sichtbar machen. Mit deiner Meldung hilfst du uns, den alltäglichen Rassismus gegenüber Muslim*innen und muslimisch gelesenen Personen besser beleuchten zu können . Gemeldet werden kann jeder Vorfall, den du als antimuslimisch wahrnimmst.

Bist du Zeug*in oder Betroffene*r eines antimuslimischen Übergriffs?

Melde Deinen Fall

Beratung für Betroffene

Professionelle Unterstützung und Beistand erhalten Menschen, die antimuslimische Gewalt und/oder Diskriminierung erlebt haben, ihre Angehörigen sowie Zeug*innen eines Angriffs in Beratungsstellen vor Ort. Die Beratung kann telefonisch, online oder persönlich erfolgen. Die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene rassistischer Gewalt und Diskriminierung haben wir hier für alle 16 Bundesländer aufgelistet.

Sei aufmerksam

Antimuslimischer Rassismus kann uns überall begegnen. Aber wie geht man am besten damit um, wenn man ihn erlebt – auch, wenn man nicht selbst davon betroffen ist? Gemeinsam mit der Künstlerin Soufeina „Tuffix“ zeigen wir, wie man als Zeug*in eines Übergriffs in einer solchen Situationen agieren und helfen kann.

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Mach’ mit!

Wir müssen über antimuslimischen Rassismus im Alltag reden und rassistische Denk- und Verhaltensweisen sichtbar machen. Und Du kannst uns dabei helfen – auf vielen verschiedenen Wegen! Zum Beispiel indem du ein Foto von dir mit einem unserer Kampagnenmotive machst und mit dem Hashtag #germanyisformany auf Deinen Kanälen teilst. Mit unseren Vorlagen kannst du darüber hinaus auch deine ganz individuelle Botschaft erstellen.

  1. Mitmach-Plakat #germanyisformany herunterladen und ausdrucken.
  2. Auf das Plakat optional ein individuelles Statement zu antimuslimischem Rassismus schreiben oder einen der Kampagnen-Slogans verwenden.
  3. Ein Foto machen - Entscheidet selbst, wieviel Ihr von Euch zeigen möchtet.
  4. Das Foto online mit dem Hashtag #germanyisformany teilen und CLAIM verlinken. Falls du keine sozialen Medien nutzt, kannst du uns dein Foto auch gerne per Mail an info (at) claim-allianz.de senden. Nach einer kurzen Rücksprache mit Dir veröffentlichen wir dein Bild dann stellvertretend auf unseren Accounts.

Alle Kampagnen-Vorlagen für Instagram, Facebook und Twitter und die Mitmach-Plakate (pdf) könnt ihr euch über unser Social Media-Kit herunterladen.

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Aktionen

Veränderung schaffen wir nur, indem wir gemeinsam aktiv werden. Organisiere deine eigene Aktion und mach antimuslimischen Rassismus zum Thema! Egal ob in deinem Büro oder Home Office, im Buchladen um die Ecke, in der Schule, an der Uni oder im Stadtpark – wenn du uns rechtzeitig über deine Aktion informierst, helfen wir dir, so viele Menschen wie möglich darauf aufmerksam zu machen! Informiere uns einfach per Mail an info (at) claim-allianz.de

Partner

Mit einem breiten Bündnis wenden wir uns entschieden gegen Hass und antimuslimischen Rassismus.

Presse

Liebe Journalist*innen, wir stellen hier unser Kampagnen-Material für Ihre Berichterstattung zur Verfügung. Bei Fragen erreichen Sie uns unter presse (at) claim-allianz.de.